Gesundheitstipps

Erkältung | Grippeimpfung | Heuschnupfen | Hexenschuss | Kopfschmerzen | Magen-Darm-Grippe | Reiseimpfungen | Risikofaktoren | Vorsorgevollmacht | Zeckenstiche


Erkältung

Herbst und Winter sind die Hochsaison für Erkältungen. Besonders häufige Symptome sind Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und „der Kopf zu”. Manchmal beginnt es wie ein Donnerschlag mit Fieber, Schüttelfrost und Schwitzattacken, manchmal steigert es sich langsam über den Tagesverlauf. Schuld sind in den meisten Fällen Viren, welche durch Händedruck oder anderen engeren Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Warum die einen erkranken und die anderen nicht, hängt vom Zustand des Immunsystems ab. Wenn unser Körper den Virus schon mal überwunden hat, kann er uns beim nächsten Mal nicht mehr richtig treffen, weil der Körper Abwehrstoffe dagegen gespeichert hat.

Leider gibt es aber so viele verschiedene Krankheitserreger, dass uns immer mal wieder ein neuer Keim erwischen kann.

Wer ansonsten gesund ist, das heißt, wer nicht an einer Immunschwäche, an der Zuckerkrankheit oder einer Herz-/Lungenerkrankung leidet, wird meist aus eigener Kraft mit der Krankheit fertig. Nach 2-4 Tagen klingen die Symptome oft von alleine ab. Auch ein Arzt kann diese Zeitspanne nicht wesentlich verkürzen, sondern nur die Symptome lindern oder eine Krankmeldung ausstellen. Manchmal handelt es sich aber doch um eine bakterielle Erkrankung, die mit Antibiotika wie zum Beispiel Penicillin behandelt werden muss.

Wir können unserem Immunsystem bei Erkältungskrankheiten helfen: Körperliche und geistige Ruhe, viel trinken (am besten warmen Tee), wenig essen (nur leichte Kost, kein Zucker) und Wärme. Bei Schmerzen helfen Paracetamol oder Ibuprofen, bei Husten und Verschleimung helfen zum Beispiel ätherische Öle, Thymian- oder Efeu-Präparate aus der Apotheke.

Vorsicht! Bei diesen Symptomen sollte Sie dringend einen Arzt aufsuchen: Luftnot, starke Halsschmerzen, Ausschlag, hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, grün-gelber Schleim.

Im Zweifelsfall sollten Sie lieber die Hausärztin oder den Hausarzt aufsuchen, als ein unnötiges Risiko einzugehen.


Grippeimpfung

Viele Patientinnen und Patienten fragen sich: Brauche ich überhaupt eine Impfung gegen Grippe? Diese Frage stellt sich oft, da in allen Medien darüber berichtet wird.

Bei der Grippe handelt es sich um eine Viruserkrankung, die meist zwischen Januar und Ende April auftritt. Es handelt sich dabei um eine – möglicherweise schwerwiegende – Erkrankung, die neben den Atemwegen auch den Herzmuskel betreffen oder Schlaganfälle auslösen kann. In jedem Jahr sterben in Deutschland immer noch ca. 20.000 Menschen an dieser Krankheit. In erster Linie sind dabei Menschen jenseits des 60. Lebensjahres und Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen betroffen.

Der Impfstoff wird jedes Jahr neu entwickelt, da die Grippeviren ihr Erscheinungsbild verändern und damit eine längerfristige Immunität verhindern. Der Impfstoff besteht aus Teilen von abgetöteten Grippeviren, die das Immunsystem auf das Eindringen von Grippeviren vorbereiten. Die Impfung führt manchmal zu leichtem Fieber, Gliederschmerzen und leichtem Krankheitsgefühl. Dies ist aber eher ein gutes Zeichen, das signalisiert, dass der Körper sein Immunsystem aktiviert und Abwehrstoffe gegen das Virus bildet. Diese Aktivierung des Immunsystems kann auch dazu führen, dass man gegen andere „Erkältungserreger” besser geschützt ist.

In seltenen Fällen fällt die Impfreaktion auch schwerer aus oder es können Allergien gegen den Impfstoff auftreten. Diese Gefahr ist aber gering und sollte gefährdete Personen nicht von einer Impfung abhalten.

Es gibt zwar inzwischen eine Art „Antibiotikum” gegen Grippeviren, doch kann dies gerade bei älteren oder chronisch kranken Menschen schwere Krankheitsverläufe nicht sicher vermeiden.

Wer älter als 60 Jahre alt ist, an einer chronischen Krankheit leidet oder beruflich viel mit Menschen zu tun hat, sollte sich noch in diesem Jahr gegen Grippe (Influenza) impfen lassen. Für diesen Personenkreis übernimmt die Krankenkasse die Kosten.


Heuschnupfen

Wenn sich der Frost zurück zieht, sich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zeigen und die Vögel schon am frühen Morgen zwitschern … fangen die Bäume an zu blühen.

Was im April an den Obstbäumen schön aussieht, bringt für viele Menschen bei den früh blühenden Bäumen (Birke, Hasel, Erle) die ersten allergischen Beschwerden mit sich. Die Nase juckt und läuft oder ist verstopft, Niesanfälle treten auf, die Augen tränen und man fühlt sich schlapp und krank. Bei manchen Betroffenen kommen dann noch Luftnot, Husten und Verschleimung hinzu, wenn die Allergie schon zu Asthma geführt hat.

Wer nicht weiß, dass er allergisch auf Pollen reagiert, hält die Symptome anfangs meist für eine Erkältung. Merkwürdig ist dann allerdings, dass die Symptome an der frischen Luft oft schlimmer sind als drinnen, und dass die Beschwerden bei feuchtem, regnerischen Wetter abnehmen. Stutzig macht manchmal auch, dass die „Erkältung” nicht nach ein paar Tagen abgeklungen ist, sondern kein Ende zu nehmen scheint.

Die Ursache für den Heuschnupfen, auch „allergische Rhinitis” genannt, ist nicht vollständig bekannt. Man weiß nur, dass der Körper eigentlich harmlose Pollen als feindliche Fremdkörper erkennt und versucht, sie im Rahmen einer durch den Botenstoff Histamin vermittelten Immunreaktion abzuwehren. Hierdurch entstehen Schwellungen im Gewebe und Juckreiz, ähnlich wie bei Insektenstichen. Heuschnupfen tritt meist schon im Kindesalter auf, kann aber auch deutlich später in Erscheinung treten.

Die Behandlung dieser Erkrankung ist wichtig, um eine Weiterentwicklung zu einem allergischen Asthma oder das Hinzutreten weiterer Allergien zu verhindern. Pollen aus dem Weg zu gehen ist schwierig, denn wer hat schon Spaß daran, nur im Regen spazieren zu gehen, bei geschlossenem Fenster zu schlafen oder sich jeden Abend die Haare zu waschen?

Es geht auch mit Chemie: Tabletten, die die Histaminausschüttung (Wirkstoff Loratadin oder Cetirizin) bremsen, stellen oft die Rettung in der Not dar. Ergänzend – oder bei leichteren Fällen – helfen antiallergische Nasensprays und Augentropfen. „Normale” abschwellende Nasentropfen sollten nur kurzfristig bei verstopfter Nase angewendet werden.

Grundsätzlich sollte aber jeder, der meint, an Heuschnupfen zu leiden, zu seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin gehen. Wir können die Diagnose mit Hilfe eines Allergietests sichern (oder sichern lassen) und eine individuell angepasste Behandlung einleiten, denn ganz so einfach, wie es sich im Text anhört, ist die Therapie leider nicht.


Hexenschuß

Die Tage werden länger, die Blätter fallen, die Blumen welken, die Gartenarbeit ruft. Doch plötzlich ist es geschehen: ein heftiger Schmerz schießt in den unteren Teil des Rückens und jede Bewegung tut plötzlich weh. Froh, eine schmerzarme Stellung gefunden zu haben, möchte man diese nicht mehr verlassen. Erst einmal in Bewegung geht es schon wieder besser, aber allein der Gedanke an den Schmerz bei einem Stellungswechsel treibt einem den Schweiß auf die Stirn. Und bald hagelt es von allen Seiten gut gemeinte gute Tipps. Der Klassiker lautet: „Geh’ doch mal zum Arzt und lass’ Dir eine Spritze geben!”

Was ist passiert?

Durch eine falsche Bewegung oder ungewohnte Belastungen der Lendenwirbelsäule kommt es zu Blockierungen der kleinen Wirbelgelenke und zu Verspannungen der Rückenmuskulatur. Dies passiert eher dann, wenn die Rückenmuskulatur schwach ist, wenn Haltungsschäden oder Verschleißerscheinungen im Wirbelsäulenbereich bestehen oder Bandscheibenvorfälle vorliegen. Der Körper nimmt eine leicht gebeugte und zur Seite geneigte Schonhaltung ein, welche die Symptome mittelfristig weiter verstärkt.

In mehr als 80 % der Fälle ist die Ursache des Schmerzes harmlos und der Hexenschuss, medizinisch „Lumbago” genannt, verzieht sich wieder (oft allerdings nur in den „Stand-By-Betrieb”). Aber Vorsicht! Rückenschmerzen können auch sehr ernste Ursachen haben und sollten deswegen nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Wenn zu den Rückenschmerzen Lähmungen der Beine, Taubheitsgefühle oder ein Verlust der Kontrolle über die Blasen- oder Darmfunktion auftreten, sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Grundsätzlich gilt: Wenn die Schmerzen oder Bewegungsstörungen bedrohlich wirken oder nicht kurzfristig besser werden, ist der Rat einer Ärztin oder eines Arztes notwendig, um eine angemessene Untersuchung und Behandlung einzuleiten.

Was aber sollte man bei einem „normalen” Hexenschuss tun? In den meisten Fällen ist Bettruhe nicht die beste Lösung. Leichte Alltagsbewegungen wie Herumlaufen in der Wohnung oder die Anwendung von Wärme im schmerzenden Bereich schaffen oft Linderung. In Ruhe hilft es, wenn man in Rückenlage die Beine in „Stufenlage” hochlegt (zum Beispiel einen umgedrehten Wäschekorb mit einer Decke polstert und die Unterschenkel dort ablegt). Auch frei verkäufliche Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen lindern die Schmerzen und können helfen, den Schmerz–Verspannungs-Kreislauf zu unterbrechen.

Zum Schluss aber noch ein Tipp: Nehmen Sie Rückenschmerzen als Anlass, sich mehr zu bewegen und die Muskulatur zu stärken. Dies hilft langfristig besser als jede passive Behandlung!

So schnell, wie der Schmerz kommt, geht er leider nicht wieder. Meist können daran auch eine Spritze beim Arzt oder ein beherztes Einrenken nichts ändern. Ihre Hausärztin oder ihr Hausarzt wird Sie sicherlich gut beraten können, gehören doch Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden von Patienten einer Hausarztpraxis.


Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind ein häufiger Grund für Arztbesuche. Glücklicherweise gibt es nur sehr selten Fälle, in denen sich eine Gehirnhautentzündung, ein Hirntumor oder eine Gehirnblutung als Ursache herausstellen.

Bei den meisten Kopfschmerzen gilt wie so oft im Leben: Der eine hat sie, der andere nicht. Die wirklichen Ursachen der häufigsten Kopfschmerzen wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen sind nach wie vor nicht hinreichend bekannt. Wir wissen nur, dass in den meisten Fällen frei verkäufliche Kopfschmerzmedikamente helfen, wenn sich die Schmerzen nicht nach einiger Zeit von selbst wieder legen. Dies gilt nicht nur für Kopfschmerzen nach übermäßigem Alkoholgenuss oder bei Erkältungen; hier können aber auch Hausmittel wie kühle Umschläge auf die Stirn, Wärmeanwendung im Nackenbereich, Pfefferminzöl auf die Schläfen oder ein Spaziergang an der frischen Luft helfen, da dies natürlich weniger schädliche Nebenwirkungen als Kopfschmerztabletten hat.

Bevor sich jemand aber mit Kopfschmerzen abfindet, mehrfach in der Woche Schmerztabletten einnimmt oder der Kopfschmerz einen beängstigenden Charakter bekommt, sollte er in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Wir können meist mit ein paar einfachen Untersuchungen unterscheiden, ob es sich um einen harmlosen oder um einen möglicherweise gefährlichen Kopfschmerz handelt. Ergänzend können Blutuntersuchungen, eine neurologische Untersuchung oder manchmal auch ein bildgebendes Verfahren notwendig sein.

Nach Ausschluss bzw. der Behandlung einer gefährlichen oder behandelbaren Krankheit gilt es, die Entwicklung eines chronischen Schmerzes zu vermeiden. Hier gibt es, je nach Ursache des Schmerzes, verschiedene medikamentöse Therapieansätze. Teilweise können Entspannungsverfahren oder ein abgestimmtes Ausdauertraining die Schmerzen deutlich bessern.

Kopfschmerzen sind, solange sie nur sporadisch auftreten und keinen bedrohlichen Charakter haben, meist harmlos und lassen sich gut behandeln.

Trotzdem: suchen Sie im Zweifelsfall Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin auf, um bedrohliche Verläufe abzuwenden oder chronische Kopfschmerzen zu verhindern.


Magen-Darm-Grippe

Zu bestimmten Jahreszeiten häufen sich die Fälle von Magen-Darm-Grippe in der Praxis. Erbrechen, Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schlappheit stehen ganz hoch im Kurs.

Ob es der berüchtigte Noro–Virus ist oder ob es sich um andere Viren oder Bakterien handelt, kann man im Einzelfall nicht sagen.

Wie können Sie sich schützen? Das ist schwer zu sagen, denn die meisten Infizierten wissen nicht, woher sie es haben. Wichtig zu wissen: die Krankheitserreger können sich über die Hände, über die Luft, über die Toiletten oder über das Essen verbreiten. Nach Kontakt mit einer erkrankten Person sollte man sich also in jedem Fall die Hände waschen. Kranke sollte eine eigene Toilette benutzen, oder die Toilette nach der Benutzung desinfizieren.

Zum Glück bedeutet nicht jeder Kontakt zu erkrankten Menschen, dass man sich auf jeden Fall ansteckt, denn ein gesundes Immunsystem kann so manchen Keim abwehren (ein wenig Glück gehört also dazu).

Was können Sie tun, wenn es Sie erwischt hat? Ganz wichtig: besondere Vorsicht ist bei Säuglingen oder kleinen Kinder geboten. Bei Erbrechen und Durchfall kann es recht schnell und unbemerkt zu einem kritischen Flüssigkeitsverlust kommen, der richtig gefährlich werden kann. Also bei Babies und Kleinkindern lieber zeitig einen Kinderarzt aufsuchen !

Bei erwachsenen und ansonsten gesunden Menschen ist das Risiko von schweren Komplikationen zwar vorhanden, aber wesentlich geringer einzuschätzen. Meist hat sich der Virus nach 12-24 Stunden „ausgetobt” und lässt den geschundenen Körper wieder langsam zur Ruhe kommen. Warmer Tee, Elektrolytlösung aus der Apotheke und Salzstangen werden am Anfang am besten vertragen. Später kann man Zwieback, Weißbrot, Bouillon mit Nudeln oder Reis oder geriebenen Apfel dazunehmen. Meiden sollte man Milchprodukte, gebratene oder fettige Speisen (Pizza geht gar nicht: eigene Erfahrung!).

In der Apotheke kann man Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall kaufen, die oft schon eine große Hilfe sind (Vomex, Loperamid, Perenterol).

Wie immer ist aber auch hier ganz wichtig: wem es richtig schlecht geht, wer sich Sorgen macht oder wem die Hausmittel nicht helfen, der sollte den Hausarzt oder die Hausärztin kontaktieren (falls er oder sie die Praxis nicht gerade wegen der eigenen Magen-Darm-Grippe geschlossen hat).


Reiseimpfungen

Spätestens 6 Wochen vor jeder geplanten Urlaubsreise, sollte man die Notwendigkeit von Reiseimpfungen prüfen. Für alle Länder ist ein Impfschutz gegen Tetanus und Diphterie empfohlen. Innerhalb Deutschlands benötigt man für die südlichen Bundesländer einen Impfschutz gegen FSME. Für Letmathe und Umgebung ist diese Impfung nicht notwendig.

Für die meisten Länder südlich der Alpen ist eine Impfung gegen Hepatitis A empfehlenswert.

Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, Cholera, Meningitis, Polio und Gelbfieber sind meist nur bei Abenteuerreisen notwendig. Bitte wenden Sie sich bei allen Impffragen rechtzeitig an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, damit Sie unbeschwert Ihren Urlaub genießen können.


Risikofaktoren

Die medizinische Forschung hat sich in den letzten Jahren hauptsächlich mit den „großen” Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Zuckerkrankheit, hoher Cholesterinspiegel und Rauchen beschäftigt. Ein Update der aktuellen Studien des letzten Jahres zeigt, dass es auch wesentliche Faktoren „der zweiten Reihe” gibt. Diese Faktoren sind durchaus ernst zu nehmen, weil die Hauptrisikofaktoren bei weitem nicht alle Herzinfarkte erklären können.

Man weiß inzwischen, dass Krankheiten, die zu chronischen Entzündungen führen – zum Beispiel, Rheuma, Schuppenflechte oder chronische Entzündungen der Harnwege -, das Infarktrisiko erhöhen.

Auch psychische Belastungen wie Dauerstress, Depressionen und Schlafmangel führen zu einer Vermehrung der Entzündungszeichen im Körper und erhöhen das Risiko eines so genannten „Herz-Kreislauf-Ereignisses”.

Personen mit chronisch zu kurzer Schlafdauer (weniger als 5 Stunden) bekommen deutlich häufiger einen Diabetes oder einen hohen Blutdruck und neigen eher zu Übergewicht. Verantwortlich ist hier eine Störung des Hormonhaushaltes, der unter anderem den Insulinspiegel und das Hungergefühl steuert.

Professor Galle aus Lüdenscheid weist darauf hin, dass der Gehalt an bestimmten Eiweißen im Urin, die Mikroalbumine, einen guten Indikator für die Risikofaktoren darstellt. Lässt sich dieses Eiweiß im Urin nachweisen, sollte eine besonders engmaschige Kontrolle aller bekannten Risikofaktoren stattfinden, da diese Personen als Herzrisiko-Kandidaten enttarnt sind.

Das sind jetzt alles keine besonders guten „Neuigkeiten” gewesen. Wo bleibt denn jetzt der Gesundheitstipp, mit dem wir all diesen Erkrankungen und Risiken entgehen können?

Dazu später mehr an dieser Stelle.


Vorsorgevollmacht

Mit dieser Vollmacht erteilen Sie einer anderen Person die Berechtigung/Befugnis an „ihrer Stelle zu handeln”. Und zwar für den Fall, dass Sie dazu selbst nicht mehr in der Lage sind. Mit der Vorsorgevollmacht vermeiden Sie eine sogenannte „rechtliche Betreuung”.

Sie können eine oder mehrere Personen insgesamt bevollmächtigen oder die Befugnisse auf verschiedene Personen aufteilen.

Eine Vorsorgevollmacht ist eine reine Vertrauenssache.
Deshalb sollten Sie bedenken, dass wenn Sie in eine Notlage kommen sollten, Sie vielleicht keine Möglichkeit mehr haben, den von Ihnen Bevollmächtigten zu kontrollieren bzw. kontrollieren zu lassen.

Deshalb sollte die Vorsorgevollmacht nur dann abgefasst werden, wenn Sie einer Person wirklich ihr absolutes Vertrauen schenken.

Wichtig: Manche Banken akzeptieren keine Vorsorgevollmacht. Deshalb sollten Sie sich unbedingt vorher bei Ihrem Geldinstitut erkundigen. Es kann sein, dass man die Vollmacht nur akzeptiert, wenn Ihre Unterschrift notariell beglaubigt ist bzw. bankintern beglaubigt wird.

Natürlich können Sie die Vorsorgevollmacht von einem Notar prüfen lassen bzw. zusammen mit dem Notar verfassen oder Sie wenden sich an einen Rechtsanwalt zur Beratung.

In der Gestaltung der Vorsorgevollmacht sind Sie nicht eingeschränkt. Die Vollmacht muss nicht zwingend handschriftlich verfasst werden. Das Dokument kann auch mit der Schreibmaschine/dem PC geschrieben werden.

In jedem Fall gilt: Der Text muss einwandfrei lesbar sein. Beachten Sie bitte, dass die Vollmacht nur im „Original” gültig ist. Kopien der Vollmacht werden nicht akzeptiert. Verwahren Sie die Vollmacht an einem sicheren Platz auf, aber so, dass diese im Bedarfsfall zur Verfügung steht! Die Vollmacht kann auch einer Person ihres Vertrauens übergeben werden. Oder, wenn Sie die Vorsorgevollmacht mit einer Betreuungsverfügung kombinieren, können Sie die Dokumente auch beim Amtsgericht hinterlegen.

Alternativen zur Vorsorgevollmacht: Wenn sich niemand anbietet, dem Ihrer Ansicht nach eine Vorsorgevollmacht erteilt werden könnte, dann ist eine Betreuungsverfügung empfehlenswert. Mit der Betreuungsverfügung können Sie gezielt Einfluss auf eine eventuelle spätere rechtliche Betreuung nehmen.
Und wenn Sie Ihre medizinischen Wünsche für lebensbedrohliche Situationen verbindlich festlegen möchten, dann ist die Patientenverfügung empfehlenswert. Die Patientenverfügung ist als Entscheidungsgrundlage für Ärzte und Gerichte geeignet. Bei der Patientenverfügung benennen Sie keinen Vertreter der Ihren Willen durchsetzt.

Da Sie alle drei Varianten miteinander kombinieren können, sollen Sie das auch tun. Setzen Sie die Vorsorgevollmacht nur sehr eingeschränkt ein. Sichern Sie Ihre Wünsche mit dem rechtlichen Status der Betreuungsverfügung ab. Wenn Sie bestimmte medizinische Methoden nicht akzeptieren wollen, dann hinterlegen Sie auch die Patientenverfügung. Hier können Sie sich eine Vorlage für eine solche Patientenverfügung herunterladen.
So könnte Ihre Vorsorgevollmacht aussehen:


Zeckenstiche

In den Sommermonaten sind Zecken besonders aktiv. Ein Gang durch den Garten, durch einen Park oder Waldgebiete kann ausreichen, um sich eine Zecke einzufangen. Sie lassen sich auf die Kleidung des Opfers fallen, suchen sich einen Weg an die Haut und beißen sich dort fest. Je länger die Zecke in der Haut steckt, desto schwerer lässt sie sich entfernen und desto besser kann eine Infektion übertragen werden.

Ein frischer Einstich juckt oft wie ein Mückenstich. Meist wird so der Zeckenstich bemerkt. Sofort auftretende Rötungen sind meist harmlos. Gefährlicher sind kreisförmige Rötungen an der Einstichstelle oder auch an anderen Hautstellen, die nach 2-6 Wochen nach dem Stich auftreten. Hier kann es sich um eine Borreliose handeln, die sofort ärztlich behandelt werden muss. Auch „grippale” Beschwerden können einen Borreliose-Infekt anzeigen und sollten mit einem Antibiotikum behandelt werden. Die viel später auftretende chronische Borreliose mit Befall von Nerven und Gelenken ist zum Glück sehr selten und lässt sich meistens erfolgreich behandeln.

Eine andere, von Zecken übertragene Krankheit ist die Frühsommer–Meningo-Encephalitis, genannt FSME. Diese Erkrankung kommt aber in Nordrhein-Westfalen nicht vor. Bei Reisen in südliche Bundesländer oder in andere betroffene Regionen sollte man sich gegen diese Erkrankung impfen lassen, da sie zwar selten auftritt, aber schwer zu behandeln ist.

Nach einem Aufenthalt im Freien den Körper nach Zeckenbefall absuchen. Gefundene Zecken schnell entfernen, dazu im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Die Stichstelle beobachten. Bei Rötungen oder grippalen Symptomen einen Arzt aufsuchen. Bei Verdacht auf eine Infektion mit Borrelien Antibiotika einnehmen und das Blut kontrollieren lassen.

Bei Reisen in Gebiete mit FSME–Befall sollte rechtzeitig (mindestens 4 Wochen vor Ihrer Reise) eine Impfung durchgeführt werden.

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